Neue Stadtentdeckertour

Sonntag, 03. Februar 2019

Kennen Sie Altendresden?

Am 28.02.2019 startet meine neue Stadtentdeckertour.

Unter dem Leitspruch „Wenn der Tod Schokolade nascht“ betreten meine hoffentlich angstfreien Gäste mit mir gemeinsam unbekanntes Stadtgebiet. Die an morbiden Feinheiten reiche Erkundung Altendresdens endet am Café Chirel auf der Königstrasse 4. Dieser außergewöhnliche Straßenzug ist die unangefochtene Königin des Barocken Viertels Dresdens. Wenn wir schon immer wieder gern vom Dresdner Barock sprechen, dann ist es vor allem dieses etwas versteckte Viertel, das diesen Zusatz wirklich verdient. Heute ist dieser Bereich als sogenannte „Innere Neustadt“ bekannt und doch gibt es hier weitaus mehr zu entdecken als ein paar Modeläden, Tapas-Bars und Ateliers.

 Denn dieser Stadtteil Dresdens gilt als ältester überhaupt. Einst stand in Elbnähe das Augustiner Kloster, dass das wettinische Raubein Wilhelm „der Einäugige“ nach seinem überaus blutigen Kampf gegen die Dohnaer Widersacher im Jahre 1402 vor lauter Frömmigkeit errichten ließ. Aber auch verheerende Brände kennt Altendresden. Und ausgerechnet an diesem Ort versuchte sich Dresdens größter Selbstdarsteller zu inszenieren, indem er die soeben nach dem Brand fertiggestellte Dreikönigskirche für sein goldenes Reiterstandbild versetzen ließ. Direkt auf den Friedhof! Eben diese Kirche, die mitten auf den bestatteten Friedhofsleichen steht, beherbergt heute zudem ein außergewöhnliches Sandsteinrelief, in dem der Tod den Ton angibt. Und als wenn das alles nicht schon bizarr genug wäre, ließ sich hier an der Festungsmauer Jahre später eine besonders unheimliche Gilde von Mediziner nieder. Diese wusste bald schon nicht mehr, wohin mit den zergliederten Leichenteilen. Denn Sägen und Pinzetten gehörten zu deren blutigen Arbeitsgeräten! Auch ein gewisser Räuber Namens Karasek sollte diesem Gebäude einen Besuch abstatten, seinen letzten wohlgemerkt!

Wo eben jene des Räuberhauptmanns übel riechenden Kadaverreste eventuell heute noch verscharrt liegen ist Inhalt dieser neuen Tour. Und warum es ausgerechnet auf dem heutigen Albertplatz einen Kastanienbaum mit wirklich fetten Kastanien gibt wird auch noch zu klären sein! Pflanzen sind geradezu versessen auf Kalzium, das sei schon mal an dieser Stelle verraten...

 Süße Versuchung: Hexenrausch

Übrigens: im gemütlichen Café Chirel gibt es neuerdings auch eine handgeschöpfte Schokolade mit dem Namen „Hexenrausch“. Sie schmeckt nach Karamell mit einer feinen Salznote im Abgang und passt damit vortrefflich zum dritten Band von „Dresden zum Gruseln“ als kulinarischer Begleiter – denn es geht dabei um nichts Geringeres als um „Hexen und liederliche Weiber“. Die aktuellen Tourtermine findet Ihr dann selbstverständlich hier.