Aus purer Verzweiflung scheint der steinerne Löwe in die Kette zu beißen! Und ganz ehrlich: er hat auch allen Grund dazu. Denn das Gebäude, das er bewacht bewohnte einst der selbsternannte Kaiser Napoleon I. Erst jubelten ihm die Dresdner begeistert zu, dann merkten sie entsetzt, das dieser eiskalte Kriegstreiber nur Blut und Tot und später Verarmung über die Dresdner brachte. Zu spät! Mit einer Spur aus Trümmern und auch jeder Menge an Toten verließ er ein letztes mal siegreich eine Stadt Dresden. In der nächsten, in Leipzig, kam 1813 das tragische Desaster. Und dieses Ereignis hinterließ tiefe Narben.
Heute befinden sich Buchregale im einstigen Wohnquartier Napoleons, dem einst mächtigsten Mann Europas, vor dem alle zitterten. Wovon ich die ganze Zeit rede? Vom Friedrichstädter Krankenhaus in Dresden.
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Kennen Sie Antiqua Dressdin oder Alten-Dresden?
Im Jahre 1404 stiftete der kämpferischste unter den Wettiner Rittern der rechtselbig aus einer slawischen Siedlung entstandenen Stadt „Antiqua Dressdin“ ein Kloster. Es war Wilhelm I, bekannt als „der Einäugige“.
Die hier lebenden Augustinermönche gehörten zu den eher Vermögenden in der großen Schar der christlichen Klosterbrüder. Doch schon im Jahre 1429 kamen die Hussiten. Sie überrannten die lange Zeit ungeschützte Stadt Alten-Dresden wie eine ausgehungerte Armee Termiten. Und es sollte nicht die letzte Katastrophe bleiben, die über diesen kleinen Flecken unterhalb der dichten Heidewälder hereinbrechen sollte.
Verheerende Stadtbrände aber auch schier größenwahnsinnige, exzentrische Herrscher drückten der Stadt Alten-Dresden ihren Stempel auf. Diese existierte eigenständig mit Wappen und Stadtrecht auf der anderen Elbseite neben ihrer großen Schwester bis ins Jahr 1549 – getrennt durch eine steinerne Brücke.
Doch wie ging es dort im Mittelalter zu? Wer lebte hier? Was passierte, wenn derbe Marktweiber in Streit gerieten? Was, wenn sich unbelehrbare Fleischer über die strengen Regeln der Ratsgesetze hinwegsetzten und ihre bissigen Hunde auf brave Bürger hetzten? Wieso begegnet man hier dem in Stein gehauenen Tod häufiger als auf der anderen Elbseite? Und welch düsteres Geheimnis umgibt eine kleine Wiesenfläche mit einem prächtigen Kastanienbaum darauf?
Jahrhundertelang zogen Händler mit ihren Waren durch den Stadtteil bis hin zur Brücke. In umgekehrter Richtung wurde hingegen so mancher zum Tode verurteilte Schwerverbrecher auf einem Schinderkarren oder einer dünnen Kuhhaut hinaus übers „schwarze Thor“ zur Richtstätte geschleift. Stets unter der Anteilnahme tausender Schaulustiger. Denn es gab jede Menge Blut zu sehen! Mit viel Glück sprang sogar ein Souvenir heraus, ein Fingerglied oder Ähnliches ...
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